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030
26.09.2009, 00:26 Uhr
Oliver
S2-Pixelgeneral



Zitat von Windalf:

So Ideen wie 1500 EURO Bürgergeld für jeden von der Linken mögen ja toll klingen aber den Gegenwert dazu muss ja auch jemand verdienen...



Hmm, das habe ich noch nicht gehört. Quelle?


Zitat:

Ich mache mir da eher sorgen, dass jemand durch die Hintertür die DDR einführen will. Ich lebe gerne in Deutschland aber bevor die ne Mauer hochziehen bin ich hier weg...


Also dass hier keine Mauer errichtet wird, dafür denke ich wird unsere nationale Medienfront (und die des Auslands) schon sorgen. Ich mache mir da eher Sorgen, dass der der Staat von irgendwelchen Bertelsmännern und INSMlern langsam ausgehöhlt wird, weil diese inoffizielle Fraktion ja sowieso immer mitregiert. Aber nach Herrn Westerwelle hat ja niemand die Absicht, amerikanische Verhältnisse im Gesundheitssystem einzuführen.

Ich frage mich sowieso, woran du das festmachst, dass irgendjemand eine Mauer errichten will. Habe ich da irgendein Parteiprogramm nicht genau gelesen? Ansonsten gibt es auch in anderen Parteien Leute mit SED-/Blockflöten- und Stasi-Vergangenheit, zumindest im Osten.
--
Demokratie ist die Diktatur der Mehrheit.

www.siedler25.org/ ( Siedler2 - Remake )
 
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031
26.09.2009, 01:24 Uhr
Windalf
Der wo fast so viele Posts wie FloSoft...
(Operator)



Zitat:

Hmm, das habe ich noch nicht gehört. Quelle?


http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=57187648&suchbegriff=Von%20Grundeinkommen%20bis%20B%C3%BCrgergeld&top=Lexikon

Es stimmt das die Linken das selbst so nicht gesagt haben, sondern das von dem dm-Heini kommt. DIe Linken sind eher so bei 1000 EUR und planen ggf. Sonderbedarfe. Ich hatte nur gerade erst so ein Gespräch mit einem Linken-Werbeheini der es mir schmackhaft machen wollte die Linke zu wählen und der fand die 1500 EUR von dem DM-Fuzzi ganz toll


Zitat:

Ich frage mich sowieso, woran du das festmachst, dass irgendjemand eine Mauer errichten will


Also klar ist das einige wenige viele finanzieren. Greift man nun die vielen tollen Ideen der Linken auf und setzt diese um führt das zu hohen Mehrbelastungen bei denen die das finanzieren müssen. Die Reaktion darauf dürfte relativ klar sein. Wenn der Staat dann verhindern möchte vollständig abzudriften bleiben ja nicht viele Alternativen. Wie du in deiner Sig richtig anmerkst ist


Zitat:

Demokratie ist die Diktatur der Mehrheit



Wenn das so weiter geht (und bei einem weiteren Mal große Koaltion besteht prinzipiell diese Gefahr) erbt die Linke mehr und mehr Prozente von der SPD... Angenommen die Wirtschaftskriese hält erstmal länger an (was man ja nicht hoffen will) kann ich mir schon in einem unschönen Szenario ausmalen, dass es 2013 dann womöglich rot-rot gibt und die Linke den Bundeskanzler stellt, weil die mehr Stimmen haben und es für große Koalition nicht reicht...

Dann müsste die Linke zumindest teile ihres versprochenen Wohltaten ihres Opositionsprogrammes auch wahr machen. Klar ist auf jeden Fall eines. Die Staatsverschuldung wird wohl nochmehr in astronomische Höhen getrieben. Wer das alles finanzieren muss ist doch relativ klar und die werden dann anfangen abzuwandern...

Man kann ja mehr Netto vom Brutto für einen sozialfeindlichen Spruch halten aber imho ist die Grenze wo viele dann die Schnauze voll haben was alles an Abgaben zu zahlen ist erreicht. So richtig weit kann man den Bogen da nicht mehr überspannen...


Zitat:

Aber nach Herrn Westerwelle hat ja niemand die Absicht, amerikanische Verhältnisse im Gesundheitssystem einzuführen


Meines Erachtens führt daran auch kein Weg vorbei. Wer es sich nicht leisten kann muss früher sterben oder die Lebensarbeitszeit muss deutlich angehoben werden. Wenn die die jetzt in meinem Alter sind auf einmal alle 100 werden aber mit praktisch 60 in Rente gehen kann das doch auf keiner finanzieren...

Praktisch kommt man irgendwann nicht mehr drum rum einen Leistungskatalog zu definieren und wer mehr will (wie z.B. die Pille die ihn 200 werden lässt) muss das selbst zahlen/versichern... Ich stimme dir aber zu, so wie das im Moment mit der Privatversicherung läuft ist das auch himmelschreiend ungerecht, ich werde aber diesen Vorteil weiterhin nutzen so lange ihn niemand abstellt...
--
...fleißig wie zwei Weißbrote

Dieser Post wurde am 26.09.2009 um 01:26 Uhr von Windalf editiert.
 
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032
26.09.2009, 01:58 Uhr
Hans
Library Walker
(Operator)


Hi,

sag mal Windalf, Du hast doch auch einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften gemacht, oder nicht? - Oder kann es sein, das die sich dabei auf Betriebswirtschaft konzentriert haben und die Volkswirtschaft aussen vor gelassen haben, frei nach dem Motte, darauf könne man verzichten, weil man einen Staat genauso führen kann, wie ein Wirtschaftsunternehmen?

Wenn letzteres der Fall sein sollte, ist mir Deine Art zu argumentieren völlig klar, denn dann hast Du nämlich auch keine Ahnung von Volkswirtschaft. Genauso wie alle diese selbst ernannten "Eliten", die in Politik und Wirtschaft derzeit das Sagen haben, - und Du plapperst deren Vorgaben nach, ohne sie genauer begründen zu können. Aber genaue Begrüngungen liefern diese "Experten" ja meist auch nicht, oder hast Du welche?

Hans
--
Man muss nicht alles wissen, aber man sollte wissen, wo es steht. Zum Beispiel hier: Nachdenkseiten oder Infoportal Globalisierung.
 
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033
26.09.2009, 15:20 Uhr
Oliver
S2-Pixelgeneral



Zitat:

Es stimmt das die Linken das selbst so nicht gesagt haben, sondern das von dem dm-Heini kommt. DIe Linken sind eher so bei 1000 EUR und planen ggf. Sonderbedarfe. Ich hatte nur gerade erst so ein Gespräch mit einem Linken-Werbeheini der es mir schmackhaft machen wollte die Linke zu wählen und der fand die 1500 EUR von dem DM-Fuzzi ganz toll



Und von irgendwelchen "Werbeheinis", die Wähler einfangen wollen, schließt du dann auf die ganze Partei? Ist ja in etwa so, als wenn ich von Tauss darauf schließe, dass in der Piratenpartei nur Pädophile sitzen würden. Ansonsten ist es mir immer noch neu, dass die Linkspartei generell ein BGE befürwortet. Davon steht weder was im Wahlprogramm, noch gibt es irgendwelche Spitzen, die das fordern. Da mag es ja einzelne Strömungen geben aber ich hatte letztens glaube ich noch Ramelow reden hören, dass die ingesamt eher dagegen sind.



Zitat:

Also klar ist das einige wenige viele finanzieren.



Das mag sein, allerdings ist ja die große Frage, wo diese "wenigen" ihre Millionen überhaupt herbekommen haben. Sicherlich nicht durch Zeitungsaustragen, sondern die sind auch abhängig von den Arbeitnehmern, die die eigentliche Arbeit ja erstmal verrichten. Genauso wie jemand, der die fetten Renditen an der Börse kriegt, die Gewinne ja nicht selbst erarbeitet hat. Von irgendwelchen Erbschaften mal ganz abgesehen.



Zitat:

Die Reaktion darauf dürfte relativ klar sein. Wenn der Staat dann verhindern möchte vollständig abzudriften bleiben ja nicht viele Alternativen.



Da gebe ich dir sicherlich teilweise Recht. Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass eine Börsenumsatzsteuer ähnlich wie sie die Linken fordern, in Schweden eingeführt wurde und dann 90% des Wertpapierhandels ins Ausland geflohen sind und von den erwarteten Einnahmen nicht mehr viel übrig war. Deswegen müsste man solche Dinge eben global angehen und sich nicht gegenseitig mit Steuersätzen und Gehältern unterbieten.

Allerdings glaube ich auch nicht an das Märchen, dass jemand gleich auswandert, wenn sein sowieso schon hoher Lohn etwas höher besteuert wird. Da gibt es doch auch in der Praxis viele Hürden von Familie und Freunden bis zur anderen Sprache. Genauso komisch finde ich das Horrorszenario von den ganzen zerstörten Arbeitsplätzen wie der des Friseurs, wenn Mindestlöhne eingeführt werden. Was machen die Menschen denn dann? Fliegen die zum Haareschneiden mit Ryanair nach China oder werden öffentliche Gebäude nich mehr gereinigt?




Zitat:

Wenn das so weiter geht (und bei einem weiteren Mal große Koaltion besteht prinzipiell diese Gefahr) erbt die Linke mehr und mehr Prozente von der SPD... Angenommen die Wirtschaftskriese hält erstmal länger an (was man ja nicht hoffen will) kann ich mir schon in einem unschönen Szenario ausmalen, dass es 2013 dann womöglich rot-rot gibt und die Linke den Bundeskanzler stellt, weil die mehr Stimmen haben und es für große Koalition nicht reicht...



Das glaubst du doch wohl selbst nicht? Wenn ich mir schon das Gezerre hier in Thüringen angucke...


Zitat:

Dann müsste die Linke zumindest teile ihres versprochenen Wohltaten ihres Opositionsprogrammes auch wahr machen. Klar ist auf jeden Fall eines. Die Staatsverschuldung wird wohl nochmehr in astronomische Höhen getrieben. Wer das alles finanzieren muss ist doch relativ klar und die werden dann anfangen abzuwandern...



Genauso gut könnte ich sagen, dass es dann in ein paar Jahren wieder den nächsten Crash gibt und die großen Banken wieder den Staat erpressen können, weil sie ja "systemrelevant" sind und wieder mal hunderte Milliarden ausgeteilt werden müssen. Finde das erschreckend, dass einzelne große Unternehmen (Banken) die gesamte Volkswirtschaft in den Abgrund führen können.

Deutschland exportiert auch zu einem Großteil in die USA und dort sieht es ja mit der Einkommensverteilung ungefähr genauso aus. Die Unterschied liegt halt nur darin, dass der Konsum dort mit der Kreditkarte aufrecht erhalten wurde, während er hier immer mehr zurückgegangen ist. Das heißt, dass der Export sowieso zurückgeht, sprich es auch Steuerausfälle geben muss oder es so weitergeht wie bisher und dann bald die nächste Blase platzt mit den entsprechenden Folgen für die Staatsfinanzen.


Zitat:

Man kann ja mehr Netto vom Brutto für einen sozialfeindlichen Spruch halten aber imho ist die Grenze wo viele dann die Schnauze voll haben was alles an Abgaben zu zahlen ist erreicht. So richtig weit kann man den Bogen da nicht mehr überspannen...



Das hängt davon ab, in welcher Lohnebene du den Spruch anwenden willst...


Zitat:

Meines Erachtens führt daran auch kein Weg vorbei. Wer es sich nicht leisten kann muss früher sterben oder die Lebensarbeitszeit muss deutlich angehoben werden. Wenn die die jetzt in meinem Alter sind auf einmal alle 100 werden aber mit praktisch 60 in Rente gehen kann das doch auf keiner finanzieren...



Die Lebenserwartung jetziger Neugeborener liegt aber nicht bei 100, sondern bei 76,6 und 81,8 (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Lebenserwartung#Beispiel_Bundesrepublik_Deutschland) und die deiner Generation dementsprechend darunter (bzw. deine natürlich über dem Durchschnitt, wenn du privat versichert bist :p ). Außerdem wird die Produktivität der Wirtschaft immer weiter erhöht, das heißt, es müssen heute viel weniger Leute arbeiten als noch vor 50 Jahren, um diese Rentner zu versorgen. Außerdem haben wir Millionen Arbeitslose und Millionen in Teilzeitjobs und du willst mir jetzt hier sagen, dass wir langsam aussterben und nicht genug Leute haben, um die Alten zu versorgen? Das passt doch irgendwie alles nicht zusammen.


Zitat:

Praktisch kommt man irgendwann nicht mehr drum rum einen Leistungskatalog zu definieren und wer mehr will (wie z.B. die Pille die ihn 200 werden lässt) muss das selbst zahlen/versichern... Ich stimme dir aber zu, so wie das im Moment mit der Privatversicherung läuft ist das auch himmelschreiend ungerecht, ich werde aber diesen Vorteil weiterhin nutzen so lange ihn niemand abstellt...



Das ist doch schon längst so, dass du heute viele Sachen bezahlen musst, die es früher gratis gab und die nunmal notwendig sind. Kann mich da z.B. an meine Neurodermitis-Pflegesalben erinnern, die ich als Kind damals kostenlos bekommen hab, was dann irgendwann abgeschafft wurde. Nichtsdestotrotz wird sicherlich auch viel Geld im Gesundheitssystem verschwendet z.B. für Schweinegrippe-Impfungen, Homöopathika und ähnlichen pseudomedizinischen Müll, die werden ja sogar mittlerweile von einigen privaten Kassen übernommen. Außerdem frage ich mich immer, wie die 8 Apotheken, die es hier im Umkreis von 2 Kilometern gibt, teilweise echt 100m auseinander, überleben können. Da muss das Geld ja auch irgendwo her kommen.

Letztens hatte sich meine Zahnärztin nen Bioresonanzgerät (Scientology lässt grüßen) gekauft und wollte mir eine (zwar kostenlose) Versuchsbehandlung mal anbieten zum Verschwinden der Neurodermitis. Wenn ich mir überlege, dass teilweise solche Leute noch FDP-Wahlplakate in ihren Wartezimmern aufhängen... (will jetzt hier natürlich auch nicht alle Ärzte über einen Kamm scheren).
--
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034
24.10.2009, 02:21 Uhr
Hans
Library Walker
(Operator)


Hi,

Zitat von Windalf:
Die FDP steht mehr oder weniger auch am ehsten für "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied".

die Aussage, das jeder seines Glückes Schmied ist, ist ja erst mal nicht falsch. Aber das funktioniert nur, wenn die Rahmenbedingungen auch stimmen. Um im Bilde zu bleiben: was nützt es einem angehenden "Glücksschmied", wenn man ihm zwar einen Hammer in die Hand drückt, aber nicht sagt, wozu der gut ist, und was man damit macht? Oder wenn man ihn in die Schmiede stellt und dann allein lässt, ohne zu sagen, was er dort machen soll oder kann und was wozu gut ist?
Wenn er nicht weis, was er dort machen soll, kann er sein Glück auch nicht schmieden. Ebenso wird kein Glück daraus, wenn er zwar weis, was er machen kann, aber kein Werkzeug hat. Und es wird auch nichts draus, wenn er zwar ungefähr weis, was er will, aber nicht, wie das zu bewerkstelligen ist.
Und dann ist es ja auch so, das des einen Glück nicht notwendigerweise auch des anderen Glück ist. Im schlimmsten Fall ist des einen Glück des anderen Unglück, - eine Sache die meiner Ansicht nach unbedingt vermieden werden sollte.
Damit der "Glücksschmied" also erfolgreich zu Werke gehen kann, ist es erstmal erforderlich, das man ihm sagt, welche Arten von Glück es überhaupt gibt. Wenn er das weis, dann kann er sich das aussuchen, was er für sich am geeignetsten hält. Wenn das entschieden ist, geht es daran, die Rohmaterialien und die notwendigen Werkzeuge heraus zu suchen und breit zu stellen. Wenn irgendwas davon fehlt, wird nichts aus dem Glück. Einige Werkzeuge kann man sich möglicherweise zwar noch bauen, aber die Rohmaterialien nicht. Wenn die ausgehen, dann müssen sie von der Schmiede neu besorgt werden, damit dort weiter gearbeitet werden kann. Wenn es keine mehr gibt, ist es mit dieser Art von Glück vorbei.
Wenn aber alles benötigte vorhanden ist, kann der Schmied loslegen, und das Kunstwerk seines Glücks schmieden. Das es dabei auch Fehlversuche gibt, und nicht alles sofort klappt, ist klar. Aber darum geht es auch nicht. Wichtig ist, das der Schmied sein Kunstwerk des Glücks erschaffen kann. Und wenn er am Ende mit seinem Kunstwerk zufrieden ist, dann war sein Leben erfolgreich.

Hans
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