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Autor Thread - Seiten: > 1 <
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29.08.2002, 16:17 Uhr
Bruder Leif
dances with systems
(Operator)


Moin moin!

Hier mal eine kleine (!) Zusammenstellung der wichtigsten Varianten von C++. Ohne Gewähr, kein Anspruch auf Vollständigkeit, und wer sich in einem Teilgebiet besser auskennt als ich, darf mich gerne korrigieren!



Zunächst mal gibt es die Sprache C++. Standardisiert nach ANSI und im Quellcode so gut wie plattformunabhängig. Die Entwicklungsumgebung gehört also nicht dazu! Zumindest eine mehr oder weniger standardisierte Klassenbibliothek gibt es inzwischen: Die STL (Standard Template Library). Die kümmert sich aber hauptsächlich um internes, mit Fensterverwaltung o.ä. hat die nix zu tun.


Dann gibt es die verschiedenen Entwicklungssysteme und Erweiterungen von C++:

Visual C++ ist das C++-Entwicklungssystem von Microsoft. Eine komplette Entwicklungsumgebung mit Editor, Assistenten, Hilfe usw. Meist werden im selben Atemzug die MFC genannt ("Microsoft Foundation Classes"), ein Framework, das dem Programmierer einen Haufen Arbeit abnimmt und von der Entwicklungsumgebung direkt unterstützt wird. Mit VC++ hat man auch die besten Karten, wenn Microsoft mal wieder eine neue Technologie rausbringt, die wird dann praktisch sofort unterstützt.

Von Borland gibt es zwei Varianten: Das alte "Borland C++" (BCpp) wird nicht mehr vertrieben. Das war ein "reines" C++, auch mit einer Klassenbibliothek (OWL, Object Windows Library), die ebenfalls von der IDE unterstützt wurde. Soweit keine allzu großen Unterschiede zu Visual C++, nur eben eine andere (meiner Meinung nach geringfügig bessere) Klassenbibliothek.

Der C++Builder (BCB) stellt den Nachfolger von BCpp dar. Reines C++ ist das nicht mehr! Es ist zwar immer noch möglich, ANSI-C++ zu programmieren, aber seine echten Stärken kann der BCB nur mit seiner neuen (sic!) Klassenbibliothek nutzen, der VCL (Visual Component Library). Die kommt eigentlich von Borland's Konkurrenz aus dem eigenen Lager (Delphi), und wurde in Object Pascal geschrieben. Und damit der ganze Pascal-Code auch von C++ aus erreichbar ist, wurde der Compiler mit einigen halsbrecherischen Manövern angepaßt. Während die MFC inzwischen von fast jedem Compiler unterstützt werden, hat man mit Borland's OWL und der VCL schlechte Karten: Die laufen praktisch nur auf dem Compiler, für den sie entworfen wurden - von Borland.

Die GNU Compiler Collection (GCC) stellen DEN Compiler überhaupt dar, wenn es um Unix, Linux, QNX und die ganzen anderen POSIXe geht. Eigentlich mehrere Compiler in einem, aber der wichtigste ist natürlich C++. Soweit ich weiß, hält wenigstens der sich komplett an die Standards, und geht nicht andauernd eigene Wege. Und, wie könnte es auch anders sein, auch für GCC gibt es Klassenbibliotheken. Allen voran die Qt-Library von Trolltech, die es erlaubt, ein Programm zu schreiben, das "durch Umlegen eines Compilerschalters" von Linux mal eben auf Windows oder MacOS portiert werden kann. Linux-üblich gibt es natürlich noch einen Haufen andere Klassenbibliotheken, IDEs und so weiter. Bißchen unübersichtlich, aber extrem leistungsfähig!


Und dann wäre da noch .NET, die Microsoft'sche Antwort auf Java (nicht ganz korrekt, aber ich laß das der Kürze wegen mal so im Raum stehen). Ein universelles, auf P-Code basierendes System, das es erlaubt, in jeder x-beliebigen Sprache Programme zu schreiben, teilweise sogar, mehrere Sprachen in einem Programm zu kombinieren. Hier entfernen wir uns also ganz klar von der "normalen" C++-Welt. Dafür gibt es mal wieder eine neue Klassenbibliothek, die von der Leistung und Einfachheit stark an den BCB erinnert, die volle Unterstützung durch die Entwicklungsumgebung, und wieder ein paar Erweiterungen in C++, das jetzt "Managed C++" heißt. Vorteil: Programme laufen gewaltig schneller als ihre Java-Pendants (hab mal ein paar kleine Vergleiche geschrieben... Java hat haushoch verloren!), und sind - wie Java - mehr oder weniger plattformunabhängig. Das Mono-Projekt (www.go-mono.com) hat sich zum Ziel gesetzt, reine .NET-Programme ohne weitere Umsetzungen unter Linux lauffähig zu machen. Sieht bisher schon recht beeindruckend aus!
Am Anfang war ich recht skeptisch gegenüber .NET, aber inzwischen bin ich begeistert! Diesmal hat Microsoft wirklich mal was gescheites entwickelt!!


Bearbeitung:
Der Korrektheit halber: Mittlerweile verabscheue ich .NET, C# und Konsorten. Keine Flamewars mehr -- wer sich fuer meine Gruende interessiert -> PM




Kleiner Tip am Rande, für alle, die einen Compiler suchen: Das .NET-Framework-SDK kann als 120MB-Download kostenlos (!!) von der Microsoft-Seite gezogen werden, und enthält die Compiler für Managed C++, VB.NET, C#, UND den original Visual-C++-Compiler, Version 13!
--
Mit 40 Fieber sitzt man nicht mehr vor dem PC.
Man liegt im Bett.
Mit dem Notebook.

Dieser Post wurde am 22.11.2007 um 12:53 Uhr von Bruder Leif editiert.
 
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