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Autor Thread - Seiten: > 1 <
000
30.06.2010, 22:06 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Moin!

So, die Bundesversammlung ist gerade vorbei, mit wenig überraschendem Ausgang und etwas überraschendem Verlauf.

Ich bin ein kleines bisschen wehmütig - zwar wird der Wulff das, sofern er sich von seiner Partei lösen kann, schon hinkriegen (so viel muss der Bundespräsident ja eigentlich auch nicht tun), aber Gauck hat in meinen Augen ein ganz anderes Format. Ich hoffe, dass er sich nicht gleich wieder von der Bühne zurückzieht, denn Stimmen wie seine verdienen Gehör.

Was bleibt also? Ich denke nicht, dass Wulffs Präsidentschaft durch die mit Ach und Krach gewonnene Wahl belastet werden wird; letztendlich hat der Präsident das Volk zu repräsentieren, und da kümmern die Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung wohl eher wenig. Ganz anders könnten die Auswirkungen auf die Regierungskoalition sein, denn egal was Rainer Brüderle gerade dem Phoenix-Reporter erzählt, ist dort von Einigkeit momentan wenig zu spüren, und es werden sich Stimmen erheben, die die Verlässlichkeit der jeweils anderen infrage stellen. Die Regierung wird daran wohl nicht zerbrechen, denn an Neuwahlen kann weder die Union noch die FDP derzeit Interesse haben (die FDP müsste ja um den Bundestagseinzug bangen), aber wie lange uns insbesondere Herr Westerwelle noch erhalten bleibt...

Was mich etwas verwundert hat, war, wie geschlossen die Wahlmänner der Linken sich im dritten Wahlgang enthielten. Zwar war mir bewusst, dass dort in Teilen alte SED-Kader, für die Joachim Gauck völlig unwählbar sein musste, noch großen Einfluss besitzen, ich hatte aber erwartet, dass mindestens der WASG-Teil, sobald die eigene Kandidatin ausgeschieden war, sich durchaus für ihn erwärmen hätte können. Ich habe Schwierigkeiten, mir das zu erklären - die Linke besteht nicht vollständig aus DDR-Nostalgikern, für die Linke sieht dieses Abstimmungsverhalten insbesondere im Westen ausgesprochen peinlich aus, und noch dazu sollte doch bei einer geheimen Wahl der Parteizwang nicht so ausgeprägt sein.

Soweit mein Senf. Was meint ihr zu der ganzen Geschichte?

Nachtrag: Die erste Stimme erhebt sich schon in Form Horst Seehofers. Das ging aber schnell.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra

Dieser Post wurde am 30.06.2010 um 22:11 Uhr von 0xdeadbeef editiert.
 
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001
01.07.2010, 09:10 Uhr
ao

(Operator)


Was ich nicht verstehe, ist, warum der Herr Wulff da mitgemacht hat. Der ist erst 51 Jahre alt. Selbst wenn er in fünf Jahren nochmal wiedergewählt wird, ist mit 61 Jahren Schicht im Schacht, denn nach Präsident kommt nix mehr. Oder hat er keinen Bock mehr auf Politik, und lässt sich jetzt einmal wählen, um danach ausgesorgt zu haben?

Was die Linken angeht: Ich denke, die wollten Rot-Grün abwatschen dafür, dass im Westen keiner mit ihnen spielen will. Dazu kommt natürlich, dass jemand wie Herr Gauck für Ex-DDR-Genossen nicht in Frage kommt.

Trotzdem wärs DIE Gelegenheit gewesen, mal zu überlegen, was wichtiger ist, Zukunft oder Vergangenheit, und was man tun kann, um nach den nächsten Land- oder Bundestagswahlen eine bessere Verhandlungsbasis zu haben als bisher. Verpasst. Aber wenn sie so sind, dann verdienen sie es, als "nicht regierungsfähig" zu gelten. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, den Spruch kennen die Genossen wohl immer noch nicht.
 
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002
01.07.2010, 13:39 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Ehemalige Bundespräsidenten bekommen ihr (nicht gerade schäbiges) Gehalt bis ans Lebensende weiter ausgezahlt - Ambitionen hin oder her, das ist ein ordentliches Trostpflaster.

Ansonsten wird das vermutlich mit der Situation in der CDU zu tun haben - ich kann von außen nicht einschätzen, wie schwierig es für ihn wäre, sich nochmal in Richtung Kanzlerkandidatkandidat zu bewegen. Außerdem - wieso muss nach Bundespräsident Schluss sein? Gut, die bisherigen Bundespräsidenten haben danach Schluss gemacht, aber wie du schon sagtest, Herr Wulff wird dann gerade mal 61 Jahre alt sein (eine zweite Amtszeit vorausgesetzt).

Was die Linke angeht: Das wird nun gerade nicht dafür gesorgt haben, dass in Zukunft im Westen jemand mit ihnen spielen will. Damit habe ich aber auch kein großes Problem, denn ich stimme deiner Beurteilung ihrer Regierungsfähigkeit zu. Die sind im Moment etwa so regierungsfähig wie die FDP.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra
 
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